Kunst bringt Gunst – ?

2. March 2009 – 19:37
austelluns-aktion

“by Tannert” Foto: Bruno Sakrowski, März 1989, Berlin Karlshorst

by-tannert

Installationsdetail -Foto: B. Sakrowski, März 1989, Berlin Karlshorst

Heute ist dieser Satz (ohne Fragezeichen) beliebter als je. Häufig dabei die Vorstellung, dass die Kunst irgendwie etwas schmücken, verbessern und aufwerten sollte – oder im Schlimmeren, etwas verstecken und verbergen… gerne bedient man sich der Muster des schon einmal als “Wertvoll”, “Berühmt” oder gar “Trendig” ernannten Kunstwerkes.

Die Künstlerin konnte noch nie ein Günstling sein und die Berliner Malerin schon gar nicht! (Zumal es auch gar keine weibliche Form des Wortes in der deutschen Sprache gibt.) Nämlich bei zu viel Gunst verschwindet Kunst!

Die Fotos stammen von der Ausstellungsaktion Februar/April 1989, by Tannert “Berliner Malerin, Jahrgang 1942 -Environment”

Damals entstand unter diesem Titel, in dem winzigen Ausstellungsraum einer Karlshorster Galerie und Buchhandlung, eine nachempfundene Atelier- und Lebensweltsituation.

Nicht nur für die Akteurin (permanent anwesend zu den Öffnungszeiten der Buchhandlung), wurde der Ort zum Denkraum. Durch die Präsenz von Kunst und Fragestellungen zu deren Erscheinungsformen entstand eine Einladungfläche, auch für Besucher, Kunden oder Nachbarn, an der Aktions- Gesprächs- und Schaubühne teilzuhaben.

Diese Form der Kommunikation diente eher zu spontanen Anstössen und zu Provokationen von Festgefügtem, als dem Erheischen von Gunst. Kunst ersetzt Gunst – ?

  1. 2 Trackback(s)

  2. Jul 1, 2013: webwerkraum » Blog Archive » Malmaterial
  3. Jul 8, 2013: webwerkraum » Blog Archive » Heute so wie damals…

Sorry, comments for this entry are closed at this time.