Ein wenig aus der Zeit gefallen?

9. February 2009 – 16:59
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Die Bockmühle, 1987/88, Öl auf Leinwand, 12ox140 cm

Das ist die Malerin durchaus nicht! Auch die freundliche Einschränkung “ein wenig” ist in ihrem Fall nicht passend – aber solche Fragen werden mit der täglichen Kunstarbeit beantwortet.

Das müsste auch der unerfahrenste Kunstvermittler verstehen. Jedoch kann mit der Frage des sogenannten Zeitgmäßen auch ein Urteil oder besser gesagt eine Bewertung von Bildern vorgenommen und somit eine Selektion begründet werden… Die Malerin schützt sich in diesem Falle vor Ignoranz, mit der Umbewertung der Frage ins Positive: nämlich als Anregung zu gegenwartsbezogenem Ideenreichtum um immer wieder neue Bildfindungen produktiv in das eigene Werk hizuzufügen.

Die Bockmühle z.B. ist eines der Bilder, die in Opposition zur damaligen realen Lebenswelt entstanden sind aber noch heute nach über 20 Jahren als melodramatische Aufführung sowohl Aktuelles als auch Spezifisches zur Vergangenheit und Gegenwart darstellen kann. Gemalt 1987/88 war es eines meiner Beiträge zum -ZWEI TAKT 1990 – der ersten gemeinsamen Ausstellung Berliner Künstler nach dem Mauerfall von 1989 .

Später 1992 war es noch einmal in der Galerie M Berlin Marzahn zu sehen. Der Ausstellungstitel BILDERHAUS sollte auf einen Werkzusammenhang zum BILDERLEBEN hinweisen und mit einem Kontrast zum gerade zusammengerochenen KARTENHAUS des DDR-Sozialismus hinweisen. Dazu hatte Bruno Sakrowski eine Auswahl seiner dokumentarischen begleitenden Fotos zur Arbeit der “Berliner Malerin K.S.” aus den Jahren 1984-89 in die zweite Etage der Galerie eingefügt.

Gegenwart ohne gestalteten Zeitbezug und mit Bildern und Bildempfindungen sich zu Wort zu melden, ist für die Malerin weiterhin undenkbar – denn die Bilder entstehen wie das Werk wächst.

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