Tauwetter-Erwartungen

18. January 2010 – 19:33
Figur F (Schwebende Freiheit) 50x70 cm

Figur F (Schwebende Freiheit), 1989, Öl/Leinwand, 50x70 cm

Die Figur mit dem gespiegelten F (für Freiheit), zeigt uns heute immernoch auf’s Neue eine “Schwebende Freiheit”, so als wenn aller Gedanke an ein persönliches Freisein jeden Augenblick in’s Gegenteil umschlagen könnte und man sich unverhofft in einem ganz und gar unsicheren Gedankengebäude befinden würde: nämlich mit der Beschäftigung sich Bilder zu ermalen, um das eigene in der Welt sein zu verstehen.

1989 entstanden und vor kurzem danach befragt, hielt ich das Bild für noch länger zurückliegend. Es ist als Leinwand nicht klein nicht gross und mir selbst oft vertraut im eigenen Blickfeld geblieben; mag sein wegen seiner Unfertigkeit.

Tauwetter gab es damals schon eine Weile in meinem Atelier. Seit Mitte der Achtziger Jahre hatte ich als Berliner Malerin schon alle “Anpassungen” verpasst und war in alle “Fettnäpfe” getreten. Eine Freiheit war jedoch geblieben, sich mit den eigenen Bildern zu verständigen, über gegenwärtiges Sein.

So oder ähnlich  meint es wohl Bazon Brock wenn er in der Kunstzeitung vom Januar 2010 ruft: –  in der Kunst geht es nicht um’s Verstehen, sondern ums Verständigen um Kommunikation…

Heute warte ich ganz einfach auf wirkliches Tauwetter. Um mit dem täglich zunehmenden Licht, im malerischen Ritual, die eigenen Erwartungen an den angefangenen und an neuen Bildern im kommenden Jahresrhythmus abzuarbeiten.

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